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Vorläufig zum Teil editiert am 17.01.2023

Wo der Bürger aufhört, da erst beginnt der Mensch

Sisyphos, der Held des Absurden bei Albert Camus, wurde von den Göttern verurteilt, „unablässig einen Felsblock einen Berg hinaufzuwälzen, von dessen Gipfel der Stein von selbst wieder hinunterrollte.“ Camus aber erkennt nicht das Janusgesicht der Götter: Es waren nicht Götter, die Sisyphos verurteilten. Es waren Bürger, die Herren, die schon zu Zeiten Homers das Volk knechteten. Diese Herren bedienten sich der Götter, erfanden sie in allerlei Schattierungen, dichteten ihnen Eigenschaften und Charaktere zu, bis aus ihnen verlässliche Figuren wurden, die von ihnen bewegt werden konnten. Jeder Bürger braucht diese Götter, um die eigene persönliche Niedertracht einigermaßen verbergen zu können. Dafür dienen seit jeher Religionen, die Marx zurecht als Opium für die Seelen der Völker bezeichnete: Gemeinsam mit den Herren leben sie in den westlichen Kulturen spätestens seit dem Mittelalter im "Geheimnis des Glaubens", einer Trinität Gottes, die uns zu Paulus, dem Knecht Jesus Christus und zu Beginn der Moderne zum Knecht Martin Luther führt. Eine niederträchtige Persönlichkeit, die allein der Vielherrscherei diente, von der bereits Homer in seiner Ilias Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung warnte. Eine Niedertracht, die ebenfalls auf der Lüge gründet und die das früher fürstliche Gehabe noch heute bekleidet, so dass der Herr nicht nackt da steht. Jeder Herr braucht Götter, die das Schicksal des Einzelnen bestimmen. Der Teufel fürchtet sich bekanntlich vor einem einzigen Gott, einzig Herr und meidet bekanntlich das Weihwasser; die Wahrheit.
Sisyphos hingegen verkörperte die Wahrheit, verkörpert den Autonomen, den Operaisten, der als Verdammter dieser Erde, wie ihn die protestantischen Calvinisten bezeichnen und davon bis heute unvermindert überzeugt sind, dass sie als Auserwählte von Gott legitimiert sind, jede staatliche Gewalt lücksichtslos gegen diesen behaupteten Abschaum Gottes organisieren und in seinem Namen auch durchführen dürfen. Deshalb konnten die Bürger Sisyphos nicht einfach sterben lassen.

Auch die Französische Revolution konnte ihn nicht auslöschen. Die Fürsten gingen und der Bürger übernahm die Macht. Ewiglich aber wird die Wahrheit währen und kein Teufel, auch Paulus nicht, den sie später sogar heilig gesprochen haben, kann hier etwas ausrichten, sieht man einmal von den tausendfach angezettelten Kriegen und Morden ab, die erst recht durch den Sieger der Französischen Revolution, Napoleon Bonaparte, in die Welt hinausgetragen wurden und das Erbe des Dreißigjährigen Krieges, die Nationen, bewahrte. Dieses Erbe wird Geschichte bleiben, wenn auch die Macht der Bürger, die Macht des Teufels, einmal besiegt ist. Dann wird Sisyphos zu den Menschen zurückkehren und die Arbeit des Sisyphos , die aber weit über das Maß nachweisbar unnötiger, aber durchaus sinnstiftender Arbeit, der Stiftung des Kapitals, hinausgeht, wird enden.
Der Autor von endederrevolutionen.de begleitet Sisyphos auf dem steilen Pfad des Berges nach untern, dorthin an die Stelle, an der bereits der Stein auf ihn wartet. Er nennt diese steilen Pfade hinab Wege ins Paradies: "Die mikroelektronische Revolution drängt uns zu neuen Visionen; aber die Trägheit unserer geistigen Kategorien verschleiert uns: wir warten immer noch kläglich darauf, dass die Zukunft uns die Vergangenheit wieder bringt, dass die Wende oder der wirtschaftliche Aufschwung für Vollbeschäftigung sorgen; dass der Kapitalismus sich von seinenm Totenbett erhebt und die Automatisierung mehr Arbeit schafft, als sie beseitigt." Beide grinsen wir während diesem Abgang. Andre Gorz hat das Absurde nicht begriffen.

Homer lässt seinen Sisyphos lange in der Unterwelt wandeln. Er sieht und erkennt die menschlichen Qualen, die dem Wirken des Teufels und dem Zweifel an Gott sowie der Lobpreisung der Arbeit geschuldet sind. Dem Teufel, der hier in seinem Reich der Unterwelt herrscht, als Lichtbringer zunehmend auch das Reich der Menschen beherrscht, die ihn deshalb mehr und mehr anbeten. Er versteht den Menschen und richtet ihn als sein Werkzeug ein. Seine Botschaft ist verlogen wie alles, was aus seinem Munde spricht: Ich verschaffe euch ein bequemes Leben, kümmert euch nicht. Mit dieser schlichten Botschaft wirkt er viel erfolgreicher als Gott. Gott bedeutet Askese, bedeutet Teilung der natürlichen Produkte seiner Schöpfung und felsenfestem Glauben an die gemeinsam mit Mitmenschen durchführbare Bewahrung der Natur, seiner Schöpfung. Der Teufel hingegen genießt seine Macht über die Menschen und spaltet die Menschen, die als Wesen Gottes alle gleich zur Welt kommen. Teile und herrsche, panem et circenses. Sein Plan ist finster: Er ist machtbesessen wie der Bürger und will das Machtvakuum, das durch Gottes Liebe auf Erden geschaffen ist, besetzen und aktiv die Gleicheit der Menschen verhindern. Kaum geboren bemächtigt sich der Teufel der meisten Eltern, die in teuflischer egoistischer Liebe zu ihrem Kind sofort ihm folgen und die Ungleichheit noch in den Stunden der Geburt ihres Kindes besorgen: "Unser Kind soll es besser haben". Die Tabula rasa, eine missbrauchte Seele des Kindes, wird mit faschistoiden Gedanken des Foertschritts, der Ausbeutung von Mensch und Natur, beschmutzt. Das Kind soll keinen Willen entfalten, soll nicht Widerstand leisten und wird täglich mißbraucht: „Ob er sich beschäftigt oder belustigt, gilt ihm gleich. Seine Spiele sind Beschäftigungen; er kennt zwischen ihnen keinen Unterschied. An allem was er unternimmt, geht er mit einem Interesse, welches uns ein Lächeln abnötigt, und mit einer Freiheit, die uns wohltuend berührt, da sich uns darin zugleich die Richtung seines Geistes wie der Umfang seiner Kenntnisse kund gibt."

So wie Rousseau seinen Emile mißbrauchte, von diesen bürgerlichen Erziehungsroman dieser Text stammt. Sorgsam und zur Begeisterung vieler Erzieher konstruierte er seinen willenlosen Helden, der die volonté générale bereits im Kind verkörperte, nachdem er die eigenen Kinder, feige und widerlich verlogen wie er war, im Waisenhaus abgab.

Das Reich der Unterwelt kann mit dem Reich Gottes nicht verglichen werden. Das Reich Gottes auf dem Planeten Erde beherrscht nach seinem Willen allein der Mensch. Er allein kann die Erde verbrennen oder sie für die Menschen, die nach ihm kommen, bewahren. Er allein kann für die umfassende Gleichheit der Menschen sorgen oder die soziale Ungleichheit ausklammern und sie bewahren. Dieses irdische Reich hat ein liebender Gott den Menschen überlassen. "Der freie Wille des Menschen herrsche" und darin drückt sich die absolute Liebe Gottes zu seiner Schöpfung aus.

Dieser Gott mischt sich in die Handlungen der Menschen nicht ein. Der menschliche Begriff "Macht" würde diesen liebenden Gott beleidigen. Der Begriff Macht ist wider der Natur Gottes. Er ist das Gegenteil von Liebe. Die Liebe bedarf der Macht nicht und die Macht behauptet in der Gnade eine Absage an die Liebe, die definitiv lediglich eine Barmherzigkeit des Teufels ist, der sich hier als Gnadengott feiern lässt und in Luther einen entscheidenden weiteren Fürbitter auf Erden gefunden hat. Im Protestantismus ist die Beleidigung Gottes vollendet ausgedrückt: Wenn Luther an seinen Freund Philipp Melanchthon schreibt, dass dem menschlichen Willen lediglich eine "gewisse Freiheit hinsichtlich der, der Vernunft untergeordneten Dinge" ist, und ihm lediglich "eine bürgerlichen Gerechtigkeit" zugestanden wird, "nicht aber ein Wille bezüglich der Gerechtigkeit Gottes, da der Mensch hier ohne die Kraft des Heiligen Geistes nichts vermag", spaltet er Gott. Als gäbe es Gott und einen Geist Gott. Schreckliche Geister und Dienerinnen des Götzen Staat, wie Nietzsche ihn hervorragend erkannte.

Gott aber sorgt sich auf der Erde um keine Gerechtigkeit: "Was ihr auf Erden richtet, wird auch im Himmel gerichtet sein." ""Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist."" Das sagt nicht Gott und auch nicht sein Sohn. Gott hat keine Söhne. Ein Schelm, ein Lump, der sich das ausgedacht hat. Gottwesen, der Geist Gottes, Gott: Alles Synonyme.

Der Nazaener, von dem Matthäus und Lukas berichten, fühlte sich Gott sehr nah. Viele Menschen fühlen oft eine Nähe zu Gott und jeder, der einmal die Schönheit der Natur schauen konnte, fühlt sich fast zwangsläufig Gott nah, wenn er gesund ist und nicht an dieser sich derzeit rasant sich verbreitenden Zivilisationskrankheit leidet, die schlimmer ist, als diese Corona-Pandemie je sein könnte. Sterben sollte jeder wollen , befor er dieser irrationalen Angst verfällt. Was ist ein Leben ohne Liebe?

Matthäus und Lukas zeugen davon, dass Gott sich im Leben der Menschen nicht einmischt: "Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe." Radikal verweist dieser Nazarener auf jene Heuchler, die auf Erden Gott spielen wollen: "Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!" Dieser Jesus von Nazareth erkannte die Protestanten bereits damals, die überall noch heute mit römisch-katholischen oder lutherischen Gebetsbücher herumlaufen und heute den Bürgern gehorchen, die diese beiden unterschiedlichen Gebetsmühlen im Dreißigjährigen Krieg verpflichtend für alle Menschen einführten: "Wes Lied du singst", den Knecht erkenne ich. Zu den Waffen.

Wegen akuter Erkrankung des Autors folgt erst in den kommenden Tagen an dieser Stelle eine zentrale Einfügung über die Rolle der Gewalt in der Geschichte. Vorab: Würden alle Protestbewegungen das Prinzip absoluter Gewaltlosigkeit wahrhaft zum obersten Prinzip all ihrer Proteste ausrufen, alle staatlichen Agenten, alle Verräter in ihren Reihen, könnten sofort und sehr leicht erkannt und ausgeschlossen werden.

Die Gebetsmühlen sind fast verschwunden. Eine neue Gebetsmühle, die allerdings viel gründlicher mahlt, das Bürgerliche Gesetzbuch wurde geschaffen.

Abscheulicher Geist, der Geist Luthers. Luther war ein durchdrungener Lügner. Mit allen Mitteln versuchte er das Höchste, das Gott den Menschen überlassen hat und das nur als gottgleich bezeichnet werden kann: Den freien Willen, die freie Willensentscheidung zwischen Gott oder Nicht-Gott, zu verhindern und empfahl förmlich den Fürsten, die Bauern zu töten: Sie hatten sich für Gott, für die Bewahrung der Allmende, entschieden, Die Fürsten im Einklang mit Martin Luther klar dagegen. Mit Martin Luther, und nie sollte sein Bekenntnis vergessen werden, für den privaten Grund und Boden: "All ihr Blut ist auf meinem Hals."

Nur wer das begriffen hat, kann sich für Gott entscheiden und seine Schöpfung bewahren. Wer das nicht begriffen hat, wird seine Schöpfung nicht bewahren und die Erde gemeinsam mit den Werkzeugen des Teufels verbrennen: De servo arbitrio. Im Namen des bürgerlichen Rechts.

Allein die Vorstellung, der einzelne Mensch könne einen freien Willen haben, blendet den Teufel, macht ihn rasend und er befeuert das heiße Öl, mit dem er die Seelen der Menschen ständig übergießt und damit erhitzt, damit eine ständige Unruhe, die allein der Geschäftigkeit der Menchen dienlich ist, anhält und der Zweifel an Gott anhalten soll angesichts der Zerstörungen, die allein durch die Arbeit der Menschen sein Werk sind. Zerstörung der Natur Gottes, durchgeführt durch sein Werkzeug Mensch. Alles wird er tun, um den Gehorsam des Menschen gegenüber seinen Anweisungen sicherzustellen. Sein erfolgreichstes Rezept ist die Bequemlichkeit der Bürger, die er auch nach und nach seinen Werkzeugen angedeihen lässt. Nur darüber kommuniziert er mit ihnen, dafür lässt er sogar christliche Messen lesen. Aber die Macht des Teufels ist beschränkt auf die Lüge.

Sisyphos trotzt den Bürgern. Seine Unsterblichkeit, die sogar durch die Strafe, ewiglich den Stein zu rollen, an jede Menschengeneration gebunden ist, macht auch die Bürger rasend; hier sind sie dem Teufel gleich. Sisyphos stoische Gelassenheit und sein Ungehorsam kann das Ende der Bürger, des Bourgeois, bedeuten.

Homer erzählt in der Ilias vom stets intelligenten Handeln des Sisyphos. In seinen Handlungen, die funktional angelegt waren und die immer auf andere zeigten, niemals auf sich selber, war er den Evangelisten Matthäus und Lukas ähnlich. Sisyphos wurde zum Beispiel von Autolykos bestohlen. Dieser klaute ihm immer wieder eines seine Rinder und so brannte Sisyphos in die Hufe seiner Rinder den Satz: “Autolykos hat das Rind gestohlen“. Er sann nicht auf Rache oder Vergeltung, er sann auf Wahrheit. Allein die eingebrannte Wahrheit schreckte den Dieb und die Wahrheit taugt für eine glückliches Leben. Ein Mensch, der in der Lüge lebt, kann niemals glücklich werden. Deshalb endet auch bei Camus sein Text über Sisyphos: Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen. Er war dabei keinesfalls tugendhaft. Als er in das Haus Autolykos wegen seinen geklauten Rindern kam, verging er sich an dessen Tochter Antikleia und zeugte mit ihr den Odysseus.

Ab jetzt soll nur noch die Wahrheit regieren: "nur einer sei Herrscher!"
Anders als der ewig währende göttliche Wille zur Wahrheit wird sich der geknechtete Wille aber als endlich erweisen. Die Frage an Sisyphos, der als der Klügste unter dem Himmel von Homer, der vermutlich wie der Nazarener auch nicht gelebt hat, vorgestellt und gepriesen wurde, muss also lauten, ob der bürgerliche Vertrag, der Inbegriff des geknechteten Willens, noch erfolgreich abgeschafft werden kann bevor das Reich des Teufels endet? Dieser Text wird deshalb weiter geschrieben, die Frage ist noch längst nicht beantwortet. Noch lenken die nutzlosen Nützlinge ab, die David Graeber untersucht hat, um die Frage wenigstens vorläufig zu beantworten.

Doch David irrt in einem zentralen Punkt. Diese Bullshit-Jobs sind nützlich. Sie sind nützlich für die Zirkulation des Kapitals, ohne das der Bürger nicht leben will. Ein hervorragendes Beispiel ist die so unisono und als glorreich mystifizierte und umweltschädlich betriebenen Digitalisierung: Heute muss einfachen Menschen geholfen werden, weil sie mit dieser fortschreitenden aggressiven und unnützen Digitalisierung vieler Lebensbereiche nicht mehr zurecht kommen. Die herrschenden Bürger treiben die älteren Menschen mit Hilfe der Gesetzgebung sowie der Exekutive wie eine Herde Tiere vor sich her. Massenhaft junge Menschen kommen selbstverständlich mit dieser Mode zurecht. Viele tun aber auch nichts Anderes mehr, als dieser Mode zu frönen. Immer mehr programmieren inzwischen oft selber, haben allerlei Apps im Kopf, Vernunft kennen viele von ihnen überhaupt nicht. Schon die Kleinen werden in die Welt der Robotics eingeführt. Ihre Umwelt, die Wiesen und Wälder, die Seen, Berge, Dörfer und Städte, alles zerstören die Nutzlosen, die Arbeitenden und die Jungen und Mädchen; sie kennen das gar nicht mehr anders. Sie würden sich eher eine App über die Orte der massiven Zerstörungen herunterladen, als persönlich und aktiv dagegen vorzugehen, wenigstens zu den Orten wandern und dort den Rest Natur erleben, der ihnen noch zugestanden wird. Es ist schwierig geworden, den Rest von Natur noch frei zu erleben. Inzeniert und eingezäunt mag sein, frei weniger: Da ist Grundeigentum und das Betreten oft verboten; das Gras könnte leiden. Sie werden heute geboren und ihnen wird bereits mit ihrer Geburt das Totenhemd angelegt und viele merken es noch nicht einmal, weil sie auf ihr Smartphones schauen, die ihnen früh schon in den Kinderwagen gelegt werden. Wo sollten sie auch sonst hinschauen bei all dem Elend der Warengesellschaft. Sie denken nicht politisch, sie leiden unter dem Politischen, wissen es aber nicht. Sie leiden lieber bequem und leben ein virtuelles Leben. Für einige hat es vor vielen Jahren bereits mit der Lindenstraße begonnen, in der sie gar nicht wohnen. Sie wissen einfach nicht, weshalb sie überhaupt Lindenstraßen besuchen, wissen oft gar nicht, wo sie eigentlich selber wohnen. Diesen armen Kindern sei geraten: Rebelliert! Schmeißt am jenem Tag, an dem ihr die ersten frischen Knospen an den Bäumen im Frühjahr sehen könnt eure Smartphones gegen die Wand und fordert eure Eltern auf, jetzt einmal laut mitzusingen: Singt mit das Lied vom Schneemann und freut euch mit mir wenn Frühling wird. Klagt sie an. Sie hätten wissen können, dass Smartphones dumm machen. Alle hätten es wissen können. Ihr Kinder könnt es nicht wissen, die Wissenschaftler wissen es. Eure Eltern hören aber nicht auf Wissenschaftler, sie dienem dem Kommerz. Bald wird es zu spät sein, bald gibt keinen Schneemann mehr.

Nicht alle junge Erwachsenen treibt die Lüge. Es werden heute wieder mehr, die mit offenen Augen diesen Warencharakter durchschauen, der an ihren Gefühlen längst nicht mehr halt macht, der sie zur Ware Mensch demütigt und ihnen das Quit pro quo als tägliche Geißel auferlegt. Sie werden von den Erwachsenen zunehmend geschlagen und geraten ins Visier der Staatsmacht. Unter dem Beifall der Bürger werden sie abgeführt, bestraft und zur Lüge förmlich gezwungen. Auf diese jungen Erwachsenen muss gehört werden, wenn sie wie Sisyphos den Strafen trotzen. Sie werden die Frage, die an Sisyphos gestellt ist, vielleicht einmal beantworten, aktiv, wenn sie als Autonome wahrhaft bleiben.

Aber derzeit treibt die Ungeduld und die Sorge den Autor angesichts der Tatsache, dass selbst die wegen der Corona-Pandemie auf der ganzen Welt "heruntergefahrene" Wirtschaft den Anstieg des Kohlenstoffdioxidanteils in der Atmosphäre noch nicht einmal wenigstens für einen Tag stoppen konnte. Der Anstieg sei etwas weniger gewesen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dieses Weniger an Anstieg feiern sie, die Bürger*innen. Sie werden nach der Feier zur Tagesordnung zurückkehren und die kritischen und aufgeklärten Bürger*innen werden wieder die wissenschaftlichen Studien zur Postwachstumsgesellschaft konsumieren. Handeln werden sie nicht, wirksam handeln werden sie nicht: Sie werden politisch handeln. Wie die meisten politisch handeln, obwohl sie das Politische noch gar nicht verstehen durften. Die große Gefahr liegt heute daran, dass auch die kritischen jungen Erwachsenen und erst recht wenn sie sich zu den Autonomen zählen, wegen der großen Gefahr eines weiteren Anstiegs des Verbrennungsgases CO2 politisch handeln und nicht persönlich, unbeirrbar, mit einem bescheidenen, an Gütern armen Leben, das Lukas so eindeutig begründet, ihr Leben leben.

Sie wissen, dass sie alle zur Ausbeutung und kollektiven Zerstörung der Natur zurückkehren müssen. Das bestimmt das Gesetz. Sie wissen das und handeln nicht. Sie dürfen nicht handeln, sie dürfen nur wählen. Sie wissen, dass die Politiker, die sie wählen dürfen, lediglich die Rahmengesetze bestimmen. Die Details erledigt die Exekutive gemeinsam mit den Rechtsanwälten und den Richtern. Sie wissen auch, dass solange das Bürgerliche Gesetzbuch nicht geändert ist, die Gesetze dafür sorgen werden, dass die Party weitergeht. Können die Politiker, die sie gewählt haben, nicht mehr für wirtschaftliches Wachstum sorgen, werden die Politiker zusammensitzen und die Gesetze ändern, damit die Gesetze für ein weiteres Wirtschaftswachstum sorgen. So bestimmt es die Verfassung. So verlangt dies das Kapital, das durch die Verfassung indirekt geschützt wird. Indirekt, denn geschützt ist nur das Recht auf Eigentum an Boden. Der ist eine Sache neben Lumpen, Besen und allem Getier sowie der Pflanzen. Natürlich bestehen da Unterschiede. Die Lumpen und Besen genießen besonderen Schutz wie das Getier und die Pflanzen. Deshalb werden es immer mehr Menschen, die sich weniger um die Lumpen und Besen kümmern und vielmehr dem Schutz der Tiere und Pflanzen ihre Aufmerksamkeit schenken. Um die Lumpen und Besen kümmert sich nur die Polizei, wenn die Lumpen das verlangen oder jemand anruft und darüber klagt, dass einer dieser Flüchtlinge seinen Besen geklaut hat.

Das Kapital ist ein Verhältnis und keine Sache, deshalb hat das Kapital in der Verfassung auch nichts verloren. Das Kapital sorgt sich nicht um die politische Verfassung. Es sorgt sich lediglich um den Bestand versteinerter Verhältnisse, die deshalb zum Tanzen gebracht werden müssen, wenn die Kapitalverhältnisse samt den Lumpen sich ändern sollen. In den Momenten, in denen das Tanzbein des Kapitals nicht am Boden ist, könnte der Boden den Tanzenden Stück für Stück weggezogen werden. Der Boden auf dem sie tanzen, dieser muss ihnen genommen werden, wenn der Mensch leben will. Er kann ihnen genommen werden: Mit dem Stimmrecht.

Bis der Text geschrieben ist sollen zur Unterhaltung und innerlichen Erbauung Gruppen von Menschen vorgestellt werden, die Veränderungen in der politischen Gesellschaft, die mehr und mehr alles menschliche abstreift, erklären könnten. Denn letztlich sind es Menschen, die Gesellschaften verändern. Begonnen wird mit der problematischten Gruppe, der Gruppe Dieter. Alle heißen in dieser Gruppe Dieter. Alle Dieters sind ähnlich. Es gibt viele Gruppen, ähnlich der Gruppe Dieter und die Gruppen sind gehörig verschieden: Gruppen von Menschen, die aber erkannt werden können und in unterschiedlichen Gruppen stets den Namen ihrer Gruppe tragen. Der Mensch guten Willens sollte zunächst mit der Gruppe "Peter" sprechen. Sie werden die Gruppe Peter mit der Gruppe Paul in der Beschreibung der Dieters kennenlernen. An anderer Stelle wird dann über die Gruppe "Herbert" und die Gruppe "Thomas" berichtet. Aber zunächst erst einmal zur Beschreibung der Menschen, die zur Gruppe Dieter gehören. Die Menschen der Gruppe Peter sind zwar interessanter, weil diese vielleicht doch zur einfachen menschlichen Vernunft fähig sind, wenn ihnen empirische Belege vorgelegt werden, die zeigen, dass allein eine Lebenslüge Ursache ist, dass der Mensch mit den Angehörigen seiner Gruppe -und natürlich der anderen Gruppen- die Natur zerstört. Den Pauls aber, die ebenfalls zusammen mit der Gruppe Dieter vorgestellt werden, versagt besser jedes Gespräch und würdigt sie keines Blickes. Aber vergebt diesen Menschen der Gruppe Paul, die allein die Lüge zusammenhält. Keine Lebenslüge, ihr Leben ist die Lüge. Sie sind auch Menschen, Geschöpfe Gottes, Geschöpfe der Natur, verzeiht ihnen.

Immer wieder werden zu den Texten über das Gut und die Güter alle Menschen guten Willens einladen und sie werden gebeten, mit dem Autor gemeinsam am "Prinzip Hoffnung" festzuhalten. Denn wenn uns dieses Prinzip verloren geht ist es an der Zeit für die Menschen guten Willens, nicht mehr den Schirlingsbecher zu trinken, sondern diesen nur vorzuhalten, falls die körperlichen Leiden zu groß werden. Der Lüge werden wir uns niemals öffnen.

Der Stand der Bürger hat den Stand des Adels und des Klerus abgelöst und die Bürger haben einige der Herrschaftsmethoden der Fürsten, so auch der "Kopf ab"-Fürsten, wie diesem Heinrich VIII, übernommen. Die Suprematsakte ist ein Beispiel dafür, die einerseits zum Bürgerlichen Recht und andererseits wieder zu Thomas Morus führt.

Nachtrag an meine gläubigen Leser: Wo die Güte und die Liebe wohnt, dort nur wohnt der Herr. Das kann jeder nachvollziehen und gerne sitzen wir am Lagerfeuer zusammen. Wenn aber einer aufsteht und den anderen mitteilt, dass dort Gott nicht wohnt, sondern dort, im irdischen Haus unser Gast ist, sollte keiner aufstehen und demjenigen, der da aufgestanden ist, den Rücken zukehren.

In unserem Haus würden wir ihn freudig und liebend aufnehmen. Wir würden ihn bitten, dass er möglichst lange bleiben solle und ihm danken für seine übergroße Liebe, die er seinen Geschöpfen immer entgegenbringt, indem er alle menschlichen Handlungen duldet, nie eingreift, selbst wenn es teuflische Handlungen sind. Er lässt uns richten, nicht er richtet. Wir sollten ihm mitteilen, dass wir mit allem was wir tun können ihm für seine Liebe danken. Als erste Pflicht erkennen wir freiwillig, die Pflicht seine Schöpfung zu bewahren und werden anderen mit persönlichem Beispiel und Haltung in dieser Pflicht vorausgehen. Wir werden lieber ein Leben in Armut führen und wo es geht darauf verzichten, seine in Jahrmillionen geschaffenen Naturstoffe, in denen der wichtigste Lebensstoff, der Kohlenstoff, sicher gebunden ist, zu verbrennen. Keiner sollte jetzt die Runde am Lagerfeuer verlassen. Keiner sollte den da, der aufgestanden ist, verdammen. Alle können im Feuer dieses Lagers erkennen, dass nicht Jesus aufgestanden ist sondern der da, der unter uns lebt und bis soeben am Lagerfeuer gesessen hat.

(wird fortgesetzt>

Posted by Michael Schwegler at 15:29
Edited on: Donnerstag, 19 November, 2020 11:52
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